Was brauchen unsere Hunde eigentlich um zufrieden und gesund zu bleiben? Diese Frage bekomme ich sehr oft von Welpenbesitzern gestellt, aber auch ganz allgemein von anderen Hundeeltern. Ich habe Euch mal die 10 (in meinen Augen) wichtigsten Dinge aufgelistet.
1. Routine im Tagesablauf
Routine ist wichtig für deinen Hund und gibt Stabilität und Sicherheit im Tagesablauf. Hast du schon mal beobachtet, was dein Hund rund um die Fütterungszeiten macht? Er steht vermutlich dort, wo die Futterschüssel bald stehen wird und hat eine Art -innere Uhr- wann es los geht.
2. Gesunde und ausgewogene Ernährung
Hier macht es Sinn mal einen Experten drüber schauen zu lassen (wir haben sehr gute Erfahrungen mit Dr. Julia Fritz von Napfcheck und ihrem Team gemacht, oder Miriam von Kochen für Hunde, auch eine gute Anlaufstelle). Jeder Hund ist anders und den Einheitshund gibt es nicht. Wieso also geht man davon aus, dass die sogenannten Alleinfuttermittel für alle Hunde passend, bzw. bedarfsdeckend sind?
3. Altersgerechte Bewegung und Auslauf
Hunde brauchen ihr Gassi und ihren Auslauf. Dies ist nicht nur für die Bewegung wichtig, sondern auch für die Interaktion mit ihrer Umwelt und ihren Artgenossen. Achte darauf deinem Hund die Zeit zu geben ausgiebig zu schnuppern und zu erkunden. Für ihn ist es ein wenig wie die Nachrichten im TV, oder ein Buch lesen. Keiner möchte das man die Seite des Buches umblättert, wenn sie noch nicht fertiggelesen ist und ein entsprechender Kommentar abgegeben wurde ;-) Senioren sind nicht mehr ganz so agil wie ihre jüngere Ausgabe, daher wähle deine Routen mit Bedacht. Bei +25 Grad solltest Du mit deinem Gassi vorsichtig sein, um einen Hitzschlag zu vermeiden. Hunde am Fahrrad zu führen ist definitiv nicht empfehlenswert und teils tierschutzrelevant.
4. Geistige Beschäftigung
Für das Wohlergehen der Hunde ist nicht nur eine angepasste körperliche Auslastung wichtig, sondern auch die geistige, kognitive Förderung. Dazu kann man z.B. Tricks mit seinem Hund erarbeiten. Je mehr man hier im Vorfeld tut, je fitter wird dein Hund vermutlich im Alter bleiben.
5. Regelmäßige medizinische Versorgung
Schau mal in unseren anderen Handouts nach. Dort haben wir einen Ablaufplan für dich zur Orientierung festgehalten. Lass dich von deinem Tierarzt ruhig mal ausführlich darüber aufklären, was dort für sinnvoll erachtet wird. Wusstest du z.B., dass man ab einem gewissen Alter alle 6 Monate einen Bauchultraschall machen sollte? Das auch bei jungen Hunden eine Zahnkontrolle unter Narkose sinnvoll sein kann? Auch hierzu haben wir tolle Webinare und Infos im Gepäck.
6. Soziale Kontakte
Soziale Kontakte sind wichtig und du solltest deinem Hund ausreichend Zeit am Tag zur Verfügung stellen. Finde raus, wo er sich gerne streicheln lässt und was ihm an Nähe guttut. Sozialkontakte mit anderen Hunden kann ebenso sehr sinnvoll sein, aber nur dann, wenn die Kontakte gut strukturiert sind. Also kein wildes Spiel frei dem Motto die machen das unter sich aus ;-)
Du zählst übrigens auch zu den Sozialkontakten und solltest Dir dessen bewusst sein. Enge deinen Hunde niemals körperlich ein (sein denn es ist ein Notfall) und lasse ihn entscheiden, wie weit er kuscheln möchte, oder deine Nähe sucht. Manchen Hunden reicht schon der Kontakt einer Pfote mit dem Menschen oder anderen Hund, oder das nah beieinander liegen. Für uns Menschen ist dies dann oft ein aha Effekt, wenn unser Hund so ganz anders tickt als wir. Aber dein Verständnis wird sich mit Vertrauen auszahlen.
7. Ausreichend Schlaf
Die beiden Hauptfaktoren, welche inzwischen für Verhaltensprobleme (insbesondere Aggressionsverhalten) genannt werden sind mangelnder Schlaf und zu wenig gute Beschäftigung/ Enrichment. Ein ausgeglichener Hund schläft einen Großteil des Tages und sollte einen Ruheplatz haben, wo er von niemandem gestört wird. Eine Art tabu Zone, wo er sich zurückziehen kann.
8. Beschäftigung drinnen und draußen
Sitz, Platz und Bleib zähle ich eher nicht zu den Beschäftigungen des Hundes, sondern vielmehr interaktive Ereignisse. Angefangen mit dem effektiven Lernen neuer Signale (wie z.B. Tricks, oder Handlungsketten) meine ich auch Fun Faktoren wie Suchspiele, einen Nasen Parcours, Fährtenarbeit, Leckerlie Bäume und was deinem Hund sonst noch Spaß bereitet und er einfach mal sein darf.
9. Kau und Schleckmöglichkeiten
Kauen und Schlecken bauen Stress ab. Das siehst du auch an jeder Eisdiele. Statistisch gesehen gibt es dort sehr selten Auseinandersetzungen unter Menschen, denn man kann nicht gleichzeitig ein leckeres Eis schlecken und dabei wütend auf den Sitznachbarn los gehen. Ähnlich ist es bei unseren Hunden. Kauen und Schlecken fühlt sich in der Regel einfach gut an und bringt Wohlbefinden.
10. Sicherheit
Du bist die Schutzbefohlene deines Hundes und er ist auf dich angewiesen. Lerne mehr über seine Körpersprache, so dass ihr euch gegenseitig besser verstehen könnt. Desto klarer eure Kommunikation ist (und damit meine ich nicht den Mythos ich habe schon immer Hunde gehabt und kenne mich aus ... sondern ein Upgrade dessen, z. B. in Form eines kleinen Buches oder Webianars. Du wirst erstaunt sein, was es noch alles zu lernen gibt und deine Beziehung zu deinem Hund wird sich auf ein anderes Level haben. Probiere es doch mal aus!
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Geschrieben: 17.07.2024